Unten sehen Sie die äußere Ansicht eines Auges mit der Nummerierung der wichtigsten Teile.
Man unterscheidet den eigentlichen Augapfel, der hier teilweise zu sehen ist (das “Weiße und das Bunte”), von den äußeren “Augenanhängseln”, den Lidern, Wimpern etc.
Das scheinbar “Bunte” ist die klare Hornhaut vor der schwarzen Pupille (1) und der farbigen Regenbogenhaut (2). Die Pupille ist das Fenster in das Auge, sie entspricht in etwa einer Blende bei einer Photokamera (vergleiche auch Sehvorgang). Fällt Licht direkt hier hinein - wie etwa bei Blitzlichtaufnahmen - erscheint sie rot. Dies liegt daran, daß die Augenhinterwand mit der Netzhaut - der Innenauskleidung des Auges - eigentlich rot ist und dann beleuchtet wird, während es ohne Beleuchtung im Auge dunkel, d.h. schwarz ist. Das “Weiße” (3) neben dem “Bunten” ist die Lederhaut, die äußere Hülle des Auges. Sie wird von einer dünnen durchsichtigen Schleimhaut mit überzogen, der Bindehaut. Kommt es zur Bindehautentzündung wird das “Weiße” scheinbar rot, da die in der Bindehaut befindlichen feinen Blutgefäße (s. Pfeilspitze bei 3) anschwellen. Das Lidwärzchen (4) ist mehr ein Überbleibsel der Entwicklung (Bei bestimmten Tieren gibt es die sogenannte Nickhaut zum Schutz der Augenoberfläche unter Wasser) und hilft hauptsächlich beim Zuleiten der Tränenflüssigkeit in die Tränenwege (vergleiche auch Tränenwegserkrankungen). Diese haben 2 Eingänge von denen der Eingang des Unteren auf dem obigen Bild bezeichnet ist (5). Die Tränengänge leiten die überschüssige Flüssigkeit in den Tränensack (15), der zwischen Auge und Nase unter der Haut sitzt und die Tränen in die Nase leitet. Dies ist der Grund warum man “Schniefen” muß wenn man weint. Das was unterhalb des Unterlides (13) und seiner unteren Begrenzung der unteren Lidfalte (10) sitzt und bei Anschwellen im Volksmund als “Tränensack” (Bereich von 12) bezeichnet wird, hat mit den Tränen nichts zu tun. Hier handelt es sich um eine mit zunehmendem Alter stattfindende Erschlaffung von Gewebe, bei der Flüssigkeit durch Schwellungen und Fett aus der Augenhöhle, die Haut “ausleiert” und wie am Oberlid kosmetisch chirurgisch korrigiert werden kann. Rund um die Lidkanten (6) sind Wimpern (7), die das Auge etwas schützen. Die Lidkanten (6) können sich entzünden (Blepharitis), vor allem wenn hier die dort sitzenden Talgdrüsen nicht richtig funktionieren und die Augenoberfläche nicht genug “geschmiert” ist. Dann kann es auch zu einem Trockenen Auge kommen. Zwischen Augenbraue (14) und oberer Lidfalte (9) ist äußerlich einfach Haut (11). Unter ihr liegt eine Membran (Septum), die die eigentliche Augenhöhle begrenzt und ihren Inhalt zurückhält. Wandert das oberhalb der oberen Lidfalte gelegene Gewebe (Haut, Muskel, Septum und Fett aus der Augenhöhle) nach vorne und unten, spricht man nicht ganz präzise von Lidhauterschlaffung (Blepharochalasis). Unterhalb der oberen Lidfalte beginnt nämlich erst das eigentliche Oberlid (8). Steht die obere Lidkante dauerhaft tiefer als oben abgebildet und verdeckt dabei teilweise die Pupille spricht man von Ptosis. Normalerweise werden nämlich nur die oberen 1-2mm des “Bunten” (Iris/Hornhaut) bedeckt. Unten geht die untere Lidkante genau bis zum Rand des Bunten und bedeckt es nicht. Selten kann als Normvariante hier 2mm “Weißes” zu sehen sein. Steht das Unterlid tiefer, ist dies krankhaft. Ein Beispiel ist das Ektropium.
Den schematischen Längsschnitt von vorne nach hinten finden Sie unter Querschnitt.
Die Beschreibung der einzelnen Teile und ihrer Funktion wird ausführlicher unter “Bestandteile des Auges” und Maße und Mengen unter Zahlen und Fakten zum Auge abgehandelt.
(Stand 14.04.2024)