Botulinustoxin:

Was ist Botox ?

Botulinustoxin (kurz Botox) ist das stärkste natürliche Gift, daß wir kennen. Es wird von einem Bakterium (Clostridium botulinum) gebildet und ist ein Nervengift. Mit wenigen Gramm könnte man bei “geschickter” Verteilung eine ganze Großstadt tödlich vergiften. Wie mit allen Giften ist es jedoch auch hier so: “Erst die Dosis macht das Gift”, d.h. in bestimmten geringen Mengen hat so manches “Gift” segensreiche Wirkungen. Bei Botulinus heißt dies, daß in hoch verdünnten Mengen, keine tödliche sondern eine praktisch verwendbare Wirkung, nämlich eine auf einige Monate begrenzte Muskellähmung auftritt. Dies geschieht durch eine Blockade des den Muskel aktivierenden Nerven.

Wofür wird es verwendet ?

Schon seit längerem wird es daher bei unkontrollierten Muskelzuckungen im Gesicht angewendet. Seit einigen Jahren wird es auch im kosmetischen Bereich genutzt, um Falten die hauptsächlich durch zu starke Gesichtsmuskelaktivität entstehen, durch Lähmung dieser Muskeln an umschriebener Stelle, zu dämpfen. Inzwischen ist dies mit 16,4% der häufigste kosmetische Eingriff überhaupt (Zahlen von 2017). Typisches Beispiel sind die “Zornesfalten” (senkrechte Falten über Nasenwurzel), die waagerechten Stirnfalten und die “Krähenfüße” (Falten neben Augen). In diesen Fällen hat sich die Unterspritzung allein, meist als gering effektiv erwiesen. Jetzt reicht alleiniges Spritzen von Botulinus unter die Haut in den entsprechenden Muskel und der darüberliegende Hautbereich ist deutlich glatter. Nur manchmal muß man - mit Hyaloronsäure z.B. - ergänzend tätig werden. Nachteil ist wie bei der Hyaloronsäure auch hier der Preis und die zeitlich begrenzte Wirkung (3-6 Monate). Ein weiterer Nachteil, der aber nicht von allen so empfunden wird, ist der Verlust an Mimik, d.h. das Gesicht wird “zu glatt”, die Emotionen sind gar nicht mehr so richtig sichtbar. Für Schauspieler z.B. eine nicht akzeptable Veränderung. Zunehmend werden auch andere Bereiche mit überaktiver Muskulatur mit Botox behandelt. Die Urologen verwenden es inzwischen sogar im Blasenbereich.

Was sind die Nebenwirkungen ?

Unter den möglichen Nebenwirkungen sollte nicht unerwähnt bleiben, daß wenn die Spritze nicht optimal sitzt, auch noch notwendige Muskeln vorübergehend (nie dauerhaft z. Glück) gelähmt sein können. Ein Beispiel wäre die tief hängende Augenbraue obwohl eigentlich nur die Stirn beruhigt werden sollte. Die Wirkung bildet sich immer komplett zurück und dauerhafte Schäden sind nicht bekannt. Das macht die Anwendung zu einer relativ ungefährlichen Sache, wenn auch vereinzelte sehr seltene Erkrankungen bekannt sind, bei denen man es nicht nehmen darf. Interessant ist weiterhin, daß insbesondere bei häufiger und hochdosierter Anwendung bei 20% der Patienten, die Wirkung mit der Zeit nicht mehr erzielbar ist, da das Gift durch Antikörper neutralisert wird.

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(Stand 01.07.2018)