Angiographie:

Was ist die Angiographie ?

Angiographie bedeutet Darstellung der Blutgefäße. Üblicherweise wird ein Kontrastmittel in ein Blutgefäß gespritzt und dann eine photograpische Aufnahme gemacht. Je nach Kontrastmittel und Ort der Gefäße ist dies ein Photo oder eine Röntgenaufnahme. Anschließend sieht man den Verlauf der Blutgefäße und ihren Zustand (Verstopfungen, Schäden etc.) Angewendet wird sie im ganzen Körper.

Venenverlauf%20in%20der%20Netzhaut (Venenverlauf in der Netzhaut depositphotos.com)

Wie funktioniert das am Auge ?

In der Augenheilkunde bedeutet dies die Darstellung der Blutgefäße im Auge. Zu sehen sind die Gefäße der Netzhaut und teilweise der Aderhaut hinten im Auge. Als Kontrastmittel wird ein pflanzlicher Farbstoff (Fluoreszein) genommen und in die Armvene gespritzt. Dann setzt sich der Patient vor eine Photokamera und blickt in diese (Bild s. unten aus Bilddatenbank des Berufsverbandes der Augenärzte). Während sich das Mittel in den Blutgefäßen des Körpers und damit auch in denen des Auges verteilt, werden Photos angefertigt. Der Kontrast der Photos entsteht durch das Leuchten (die Fluoreszenz) des Farbstoffes bei Beleuchtung mit Licht einer bestimmten Farbe. Man spricht daher auch von Fluoreszenzangiographie. Es findet keine Strahlenbelastung mit Röntgenstrahlen oder radioaktiven Stoffen, wie bei anderen bildgebenden Verfahren teilweise verwendet, statt. Ein anderer seltener verwendeter Farbstoff ist Indozyaningrün. Die Untersuchung verläuft hier ähnlich.

Fluoreszenzangiographie

Ist das gefährlich ?

In den allermeisten Fällen nicht. Das Kontrastmittel Fluoreszein wird über den Urin ausgeschieden. Dieser leuchtet am gleichen Tag hellgelb. Eine gute Nierenfunktion ist daher Vorausetzung für diese Untersuchung. Auch die Haut ist für einen Tag etwas gelb, als wenn man zu viele Karotten gegessen hätte. Manchmal kommt es für ein bis zwei Minuten zu einer leichten Übelkeit. Sehr selten treten allergische Reaktionen auf.

Wann macht man das am Auge ?

Immer wenn Erkrankungen vorliegen bei denen die Blutgefäße oder die Durchblutung des Auges verändert werden, wie z.B. bei der (Zuckererkrankung, Augengefäßverschlüssen, der Makulopathie etc.) und die normale Augenspiegelung keine klaren Befunde ergibt. Auch bei Entzündungen der Netzhaut und der Aderhaut (Uveitis), sowie bei Tumoren lassen sich hier zusätzliche Erkenntnisse gewinnen.

Wie sieht so ein Bild aus ?

Angiographiebild

Die großen weissen Gefäße sind die Arterien, die Gefäße mit dem weissen Rand sind die Venen. Sie gehen alle vom Sehnervenkopf aus bzw. führen dahin. Zum Aufbau vergleiche auch das Bild von der Netzhaut. Eine der Besonderheiten hier sind noch die vielen kleinen weißen Punkte. Hierbei handelt es sich um Schäden der Blutgefäße durch Diabetes (sogenannte Mikroaneurysmen). Die dunklen Kreise mit dem weißen Rand sind Laserherde nach einer Laserbehandlung. Die grauen Areale zwischen den Blutgefäßen sind minderdurchblutete Netzhautbereiche (ischämische Areale).

Was ist denn die OCT-Angiographie, kurz OCT-A ?

Hier werden die Blutgefäße mittels OCT dargestellt. Dies erspart das Kontrastmittel, ist sogar teilweise genauer aber Flüssigkeitsaustritte sind nicht darstellbar, so dass diese Technik die Fluoreszenzangiographie nicht komplett ersetzen kann. Näheres dazu unter OCT.

(Stand 18.04.2024)