Wie sieht so ein Grauer Star nun aus ? Meist kommen die Patienten schon mit Sehproblemen, wenn man mit dem bloßen Auge noch nichts erkennen kann und lediglich der Augenarzt mit der Spaltlampe das Problem sieht. Trotzdem hier ein paar Beispiele der häufigsten Startypen:
Oben sehen Sie ein Beispiel für einen ausgeprägten Grauen Star bei weiter Pupille. Diese Form des Grauen Stars ist nicht grau sondern eher bernsteinfarbig. Die Farbe hängt generell ab vom Typ des Grauen Stars. Der bernsteinfarbige graue Star, auch “Kernstar” oder “Kernsklerose” (Cataracta nuclearis) genannt, ist sehr häufig und kann, bevor das Sehen schlechter wird, dazu führen, daß man kurzsichtiger wird und vorübergehend wieder ohne Brille lesen kann, obwohl vorher schon eine Lesebrille notwendig war. Weiterhin kann es zu schnellen Brillenstärkenänderungen innerhalb weniger Jahre in Richtung einer verstärkten Kurzsichtigkeit kommen. Der Begriff Kernstar kommt daher, dass vor allem der Kern der Linse verändert ist.
Derart ausgeprägte Formen des Grauen Stars, wie man sie hier oben sehen kann, gaben dem Krankheitsbild seinen Namen. Hier spricht man von einer maturen (reifen) Cataract. Der Patient sieh ausser hell und dunkel nichts. Heute kommt sie kaum noch vor, da der Patient schon lange vorher so schlecht sieht, daß er den Augenarzt aufsucht, welcher dann in der Regel die Operation veranlasst.
Oben ein Beispiel für eine Rindencataract (Bild aus der Bilddatenbank des BVA), mit den Fachausdruck "Cataracta corticalis". Hier ist vor allem der äußere Bereich der Linse, also die "Rinde" betroffen.
Dies ist eine andere Variante der Rindencataract, eine Spaltencataract mit spaltförmigen Trübungen. Diese führen häufig zu Doppelbildern auch wenn man ein Auge zuhält. Normalerweise sieht man nur doppelt, wenn man schielt aber in diesem Fall bewirken die Spalten, ähnlich einem Spiegel mit Riß im Glas, ein Versetzen des Bildes. Die zusätzliche gelbliche Trübung in diesem Fall, liegt an einer auch vorhandenen Kernsklerose (s.o.). Diese Kombination aus Rindentrübungen und Kerntrübungen nennt man Cataracta corticonuclearis, die häufigste Form überhaupt.
Oben ein Beispiel für einen Polstar. Hier betrifft die Trübung zunächst nur die Mitte der Linse (der weisse Fleck in der Mitte der Pupille auf dem Bild). Häufig ist dies angeboren und erst im höheren Alter trübt, wie bei Anderen auch, der Rest der Linse ein. Volles Sehvermögen haben die Betroffenen Zeit ihres Lebens nicht, da diese Trübung genau in der optischen Achse sitzt.
Noch keine schönen Bilder habe ich noch von einer anderen häufigen Formen des Grauen Stars. Die hintere Schalentrübung tritt meist früh und schnell fortschreitend auf (Mitte Fünfzig bis Anfang Sechzig) und führt zu starker Blendungsempfindlichkeit und Sehverschlechterung bei Gegenlicht, während bei ausreichender nicht blendender Beleuchtung noch ein sehr gutes Sehvermögen vorliegen kann. Dies ist eine vor allem für Autofahrer gefährliche Form.
Häufig gibt es auch Kombinationen der Trübungen. Typisch ist hier die "Cataracta corticonuclearis", bei der eine Rindencataract mit einer Kernsklerose verbunden ist.
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Oben sehen Sie eine Querschnittsbild des Auges (vergleiche Kapitel Aufbau des Auges unter Wissenswertes) nach der Operation des Grauen Stars. Eine Kunststofflinse befindet sich nach der Operation in der alten Hülle (Kapsel) der ursprünglichen Linse. Die eigentliche optische Zone wird zentriert durch die beiden Bügelchen. Hier gibt es aber von der Form und dem Material verschiedene Varianten. Durch die vordere kreisrunde Kapselöffnung wurde der trübe Inhalt der Linse entfernt und anschließend die künstliche Linse im gefalteten Zustand eingesetzt und in der alten Hülle entfaltet, so das sie nicht mehr “rausrutschen” kann .
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(Stand 15.04.2024)