Ein Xanthelasma oder der Plural Xanthelasmen bzw. richtiger Xanthelasmata (typischer augenärztlicher Zungenbrecher) ist eine Fetteinlagerung in die Haut im Lidbereich, typischerweise zur Nase hin oben und unten (s. Bild unten). Die Haut ist dort leicht verdickt. Meist ist die Ursache unklar, manchmal steht eine erbliche Fettstoffwechselstörung dahinter. Beim Auftreten solcher Veränderungen sollte daher immer der Hausarzt oder ein Internist eine Überprüfung der Blutfettwerte vornehmen. Meist bleibt die Ursache aber unklar und auch fettarme Ernährung ändert nichts an dieser Veränderung. Eine große Studie aus 2011 hat jedoch ergeben, daß Patienten mit diesen Veränderungen nicht nur deutlich häufiger eine Erhöhung der Blutfettwerte haben, sondern auch bei normalen Werten ein deutlich erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten (50% mehr Herzinfarkte z.B.) besteht. Man vermutet daher, daß diese Patienten - auch ohne erhöhte Blutwerte - eine größere Neigung haben Cholesterin in Körpergeweben abzulagern und insofern das Risiko für eine allgemeine “Blutgefäßverkalkung”(Arteriosklerose) weitaus stärker als bei Nichtbetroffenen ist.
Wie bei den meisten gutartigen Hautveränderungen dieser Art kann man damit leben oder es entfernen lassen. Dies geschieht entweder mit dem Skalpell und anschließender Naht in örtlicher Betäubung oder mit dem Laser. Letzteres ist meist teurer und im Ergebnis nicht unbedingt schöner. Beide Vorgehensweisen fallen unter die kosmetischen Operationen und müssen selbst bezahlt werden muß. Problematisch wird es, wenn nicht genügend Haut da ist, um die Wunde zu verschliessen. Dann kann nur ein Teil entfernt werden. Leider handelt es sich um eine Neigung der Haut in diesem Bereich und trotz kompletter Entfernung kann es zum Auftreten neuer Herde kommen.
Praktisch ist es, wenn altersbedingt bereits ein Hautüberschuß besteht und man im Rahmen einer Oberlidstraffung die Xanthelasmen mitentfernen kann. Siehe die entsprechenden Bilder unten:
Oben unmittelbar vor der Operation und unten 8 Wochen bzw. 15 Monate später
Es gibt orangefarbene Flecken der Augenlider, die aber nicht mit verdickter Haut verbunden sind, sogenannte orangefarbenen Palpebralflecken (OPS), einer sehr seltenen Verfärbung, die am häufigsten bei weißen Patienten im fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt auftritt. Die Verfärbungen sind auf heller Haut leichter zu erkennen und haben eine Größe von 10 bis 15 mm in der Längsachse. Die Ursache ist nicht bekannt und sie sind harmlos.
(Stand 08.10.2023)