Bei der sogenannten Iriserkennung, nimmt eine Digitalkamera optisch ein hochauflösendes Bild der Regenbogenhaut (Iris) des Auges auf, während man durch eine Öffnung bzw. in eine Kamera schaut. Ein Rechner vergleicht 266 Merkmale der Iris (Fingerabdruckscan nur 40) mit den gespeicherten Daten über die charakteristischen Muster der Bänder, Furchen, Flecken und Ringe der Irisoberfläche. Besteht Übereinstim- mung, wird Zutritt gewährt. In der Regel wird diese Technologie zur Personenerkennung in sicherheitsrelevanten Bereichen verwendet. Das Netzhautbild mit seinem typischen Blutgefäßverlauf eignet sich dazu übrigens auch, ist aber noch aufwendiger in der Erfassung.
Iris- statt Paßkontrolle gibt es z.B. auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol. Wer die Merkmale seiner Regenbogenhaut (Iris) auf einer Chipkarte speichern lässt, kann ohne Personalausweis den Flughafen betreten, Parken oder einchecken.
Er steckt seinen Chip (der mit den gespeicherten Merkmalen) in ein Gerät, blickt in die Kamera und bei übereinstimmenden Merkmalen geht die Schranke auf.Dies ist übrigens völlig ungefährlich für das Auge. In einem Krankenhaus bei Leipzig kommt nur Personal das zur Neugeborenenstation gehört durch die Eingangstür, da dort ausschließlich ein Irisscanner die Tür öffnet. Erfassungsdauer 2 Sekunden, Irrtumswahrscheinlichkeit 1:10 hoch 78, also kaum vorhanden. Die Flugzeugfirma Boeing führt dieses System jetzt für alle Werkhallen und Labore ein. Die rund 200.000 Beschäftigten und Lieferanten kommen nur nach einem Irisscan hinein. Inzwischen ist dieses System auch für private Sicherheitsanlagen erhältlich. Der Stand 2010 ist, daß die US-Heimatschutzbehörde plant, Scanner an der texanisch-mexikanischen Grenze zu testen. Diese neue Generation von Scannern kann Aufnahmen der Irs aus einer Distanz von 1-2 Metern machen. so können die Augen von Menschen im Vorbeigehen, sogar beim Joggen registriert werden. Durch die Spei- cherung von mehr als 2000 Bildpunkten, ist die sichere Unterscheidung aller Erdenbürger möglich (Anm.: Selbst eineiige Zwillinge haben eine unterschiedliche Irisstruktur)
Erwähnt werden sollte allerdings, daß es Veränderungen der Iris gibt. Diese entstehen durch Tumore (Irismelanom z.B.), Verletzungen, Operationen (bestimmte Operationen beim Grünen Star) oder einige Fälle schwerer Erkrankungen (schwerster Diabetes, bestimmte Rheumaformen). Hier handelt es sich jedoch um so seltene Ereignisse, daß die ansonsten unveränderliche Iris, ideal als Erkennungsmerkmal dienen kann. Zur prinzipiellen Krankheitserkennung, wie in der Irisdiagnostik behauptet, eignet sie sich nicht, da von den eben erwähnten Ausnahmen abgesehen, keine Veränderung der Iriszeichnung im Laufe des Lebens auftritt.
Stand 12.11.2010)